Auf dem hart umkämpften Kunstmarkt hat sich Christine Huber mit ihren Werken einen festen Platz erobert. Mit vielen ihrer Gemälde war und ist sie in renommierten Ausstellungen vertreten. Mit ihren Kunstwerken errang sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Freudenstadt. Beim Ateliergespräch überrascht, dass Christine Huber trotz ihrer Erfolge keine abgehobene Künstlerin ist, sondern fest im Hier und Jetzt verankert blieb. Anlässlich der Fertigstellung ihres 100. Kuhbildes und der Präsentation des dazu gehörenden Bildbands lud Christine Huber zum Pressegespräch in ihre "kleine Treppenhausgalerie" in der Salenbergstraße in Freudenstadt ein.

In ihrer aktuellen Schaffensperiode haben es der Künstlerin vor allem Bilder von Kühen angetan. In meist großformatigen und bunten Gemälden porträtiert sie diese Tiere. Oft gibt sie ihnen Namen. Da sind zum Beispiel Detlev, Herbert und Guido zu bewundern, aber auch das "Goldene Kalb" oder eine Ur-Fleckvieh-Herde aus der Schweiz. Zu entdecken gibt es auf vielen der Kuhbilder auch Sprüche wie "Hello friends, eat more fish" oder überraschend auftauchende Schwarzwaldmotive.

Die umtriebige Künstlerin legt Wert darauf, dass ihr künstlerisches Schaffen nicht auf Tierbilder oder gar nur auf Bilder von Kühen reduziert wird. Dies wird bei einem Rundgang durch ihre Ausstellung deutlich. Die Vielfalt der Motive und der Techniken, die Huber anwendet, ist überraschend und faszinierend zugleich.

 

Da stechen neben Aquarell- und Tuschezeichnungen, Collagen und Radierungen ihre vielen meist farbenfrohen- Acryl- und Ölbilder ins Auge. Die Bandbreite ihrer Motive reicht dabei von Stillleben, Landschaftsbildern und Stadtansichten über Karikaturen und Porträts bis zu verschiedenen Tierbildern. Neben Kühen sind da auch Hirsche und Hunde zu entdecken, die meisten davon in der für sie charakteristischen "Mixed Media Maltechnik". Gemeinsam ist allen diesen Tierbildern, dass die Künstlerin der Natur ihre Würde gelassen hat.

Zudem wird bei allen ihren Kunstwerken deutlich, dass Christine Huber weit davon entfernt ist, einfach nur gegenständlich zu porträtieren. Vielmehr gelingt es ihr mit den für sie charakteristischen schwungvollen Pinselstrichen, hin und wieder ergänzt durch ihre dazu geschriebenen Botschaften, das Wesentliche herauszuarbeiten, ohne sich im Detail zu verlieren. Kontrastierend, meist in leuchtend bunten Farben, mal monochrom, mal poppig, gelingt Huber das Kunststück, dem Betrachter einen intensiven und zugleich lustvollen Zugang zum Sujet zu ermöglichen.

Wie Christine Huber verrät, malte sie bereits seit frühester Kindheit. Dem Wunsch ihres Vaters folgend erlernte sie jedoch zunächst einen kaufmännischen Beruf. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt die aus Quedlinburg stammende Künstlerin seit vielen Jahren in Freudenstadt. Seit 1982 besuchte sie die Malklasse von Jo Schilling. Parallel zu Berufstätigkeit und Familienarbeit absolvierte Christine Huber Kurse und Fortbildungen an verschiedenen Kunstakademien.

"Ich habe einfach immer viel und gern gemalt", bilanziert sie spürbar zufrieden mit ihrer künstlerischen Laufbahn. Gerne erinnert sie sich dabei auch an den Freudenstädter Atelierkreis, in dem sie 34 Jahre lang mitwirkte. Seit vielen Jahren ist sie zudem aktives Mitglied des Frauen-Künstlerverbandes "Gedok". Auch über zahlreiche Ausstellungen freut sich Huber. So waren ihre Bilder schon in der Schweiz, im Elsass und in Polen zu sehen. Mehrfach erhielt Huber in der Vergangenheit auch einen der heiß begehrten Plätze in der "Ortszeit", der gemeinsamen Kunstausstellung der Landkreise Freudenstadt, , Calw, Pforzheim und Enzkreis. Und wie sie ganz nebenbei verrät, hat sie auch ein Kinderbuch illustriert. Mit mehreren ihrer Gemälde gewann sie Wettbewerbe, einige wurden auch von öffentlicher Hand angekauft.

Zwei große Bewunderer ihrer Kunst hat Christine Huber täglich um sich. Da ist Ehemann Reinhold, der strahlend verkündet: "Die Bilder der Kühe gefallen mir auf jeden Fall; und dann natürlich die Karikatur, die Christine mir zum Geburtstag gemalt hat". Und da ist Tochter Sabine, die trotz Handicap gleichfalls ausdrucksstarke Bilder malt und bunte Keramiken anfertigt.

Große Ausstellungen plant Huber derzeit nicht. Zum einen durch die Corona-Einschränkungen, vor allem aber auch weil sie "lieber in Ruhe malt, als Ausstellungen zu organisieren". Gut, dass einige ihre Bilder ständig in ihrer Schaufenster-Ausstellung in der Martin-Luther-Straße 1 und ab Mitte September auch im Restaurant Schlupfwinkel zu bewundern sind.

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